Octavian versteht es mit seinen deutschen Pop Songs Bilder zu kreieren, die einen in andere Welten abtauchen lassen. Grosse Aufmerksamkeit erreichte er bereits bei RTL 2, wo seine Songs monatelang als Werbetrailer zu hören waren. Auch als Songwriter konnte er sich etablieren und schrieb für den Eurovision Song Contest 2020 für Zypern den Song "Running".
Octavian sammelte als langjähriger Gitarrist von Wincent Weiss bereits grosse Bühnenerfahrung und spielte seine erste eigene Deutschland Tour 2018. Mittlerweile hat er selbst eine riesige Fangemeinde und seine Songs wurden bisher über 17 Mio. mal auf Spotify gestreamt. Wir freuen uns sehr, dass wir die Möglichkeit hatten mit Octavian ein Interview führen zu dürfen und bedanken uns für seine Zeit. Viel Spaß beim Lesen! Du warst einige Jahre Gitarrist bei Wincent Weiss. Wann hast Du angefangen Deine eigene Musik zu produzieren und wie ist es dazu gekommen? Ich hab bei Wincent Weiss viele Erfahrungen sammeln dürfen und eine tolle Zeit gehabt, wollte dann aber selber irgendwann in der ersten Reihe stehen. Vor ungefähr 5 Jahren fing ich dann an, eigene Lieder zu schreiben. Ich arbeitete damals mit tollen Produzenten zusammen, merkte aber, dass die Lieder niemals genauso werden, wie sie in meinem Kopf klingen sollten. Also begann ich auch mit dem Produzieren. Ich arbeite immer noch gerne mit anderen Songwritern und Produzenten zusammen, aber wenn ich mal eine meiner Vorstellungen komplett selber verwirklichen möchte, bin ich froh, dass ich das kann. Durch die Stadion-Touren mit Wincent Weiss hast Du bereits zahlreiche Bühnenerfahrungen sammeln können! Was war es für ein Gefühl das erste Mal als Solo-Act auf der Bühne zu stehen? Zunächst mal toll, denn genau das wollte ich. Aber es ist natürlich eine größere Verantwortung, da alle Augen auf einen gerichtet sind und die Erwartungshaltung dementsprechend viel höher ist. Am 26. Mai kam Deine aktuelle Single „3000 Meilen“ raus. Worum geht es in dem Song? Es geht um das Freiheitsgefühl, kreiert durch das Unterwegssein, nur gemeinsam mit einer wichtigen Person. Einen Moment, nur wir zwei und 3000 Meilen. Ich denke jeder kennt diese Erleichterung, wenn der Urlaub oder eine Reise beginnt und man alle Sorgen und all den Stress hinter sich lässt. Wie kam die Formation für 3000 Meilen mit Crystal Rock und Marc Kiss zustande? Ich schreibe Pop Melodien, aber meine Fanbase liebt einfach EDM. Deswegen möchte ich meine Lieder tanzbar machen und brauche dafür starke DJ Partner. Diese habe ich in Crystal Rock und Marc Kiss gefunden. Deine letzten Releases waren alles Singles, die Du mit anderen Künstlern zusammen produziert hast. Was genau steckt hinter dieser Strategie? Jeder der den Spotify Algorithmus kennt, weiß, dass es sich in der heutigen Zeit sehr auszahlt mit Features einen Song zu releasen, da man dadurch einfach deutlich mehr Gehör bekommt. In einer Zeit, in der Radio und TV immer mehr an Bedeutung verlieren, muss man die Sache selbst in die Hand nehmen. Gemeinsam zu releasen ist eine kostengünstige und effektive Strategie. Gibt es einen Song von Dir auf den Du besonders stolz bist? Möchtest Du uns die Hintergundgeschichte zu dem Track erzählen? Ich wurde vor einem Monat angefragt einen alten Bibi & Tina Klassiker neu aufzunehmen und mit zweit Techno DJs als Remix zu veröffentlichen. Dieser Song explodiert gerade. Wir sind inzwischen der viralste Song Deutschlands, in den Single Charts auf Platz 15 und machen täglich eine halbe Million Streams. Mir bedeutet jeder meiner Songs sehr viel, aber besonders stolz bin ich in dem Fall, dass wir es geschafft haben, den Nerv der Zeit zu treffen. Das macht mich stolz und glücklich. Wenn Du dir jemanden aussuchen könntest, mit wem würdest Du gerne einmal einen Song zusammen produzieren? Ryan Tedder von One Republic ist mein großes Vorbild. Viele meiner Melodieführungen habe ich von ihm gelernt und auch textlich finde ich ihn sehr stark. Mit One Republic ein Feature zu machen wäre ein großer Traum. Hast Du neben der Musik noch Zeit für andere Hobbies? Ich mache gerne Hot Yoga, gehe ins Fitness und versuche mich gerade im Kochen. Auf was können wir uns 2023 von Dir noch freuen? Eventuell eine Club Tour, aber auf jeden Fall neue Songs. Ansonsten versuche ich dieses Jahr mal ein wenig abzuschalten und zu mir zu kommen. Musik beruflich zu machen macht sehr viel Spaß, ist aber auch unglaublich viel Arbeit.
"Meine Songs sind quasi Selbsttherapie. Ich weiß selbst nicht, was in mir vorgeht, bis ich nicht meine eigenen Songs gehört habe." - Octavian
Wie lang kann eine Stunde sein? Wenn diese eine ganz bestimmte Person dabei ist, einfach gar nicht lange genug.
Mit „Namen in Beton“ präsentiert Paul Weber eine Ode an die Vergänglichkeit, liefert ein Aufbäumen gegen das Vergessen, frei nach dem Motto: Wenn wir uns irgendwann je aus den Augen verlieren, sollen sich alle anderen erinnern können. Irgendwo zwischen seiner aktuellen EP, einem TV-Auftritt bei Joko & Klaas gegen ProSieben und seiner ersten Headline-Tour findet Paul Platz und die richtigen Worte für eine Geschichte über Liebe, die mit seinem hellen und an O‘SULLIVAN erinnernden Instrumental, produziert von Dennis Borger (Betterov, Razz, Trille) wie gemacht für laue Frühlingsabende wirkt. Und wenn wir uns in vielen Jahren, irgendwann nicht mehr an diese Frühlingsabende erinnern können, stehen dann da immer noch unsere „Namen in Beton“. Der Song ist der Epilog zur aktuellen EP „Von all dem nichts gewusst“ - bisher nur auf der physischen Vinyl der EP zu hören gewesen, folgt nun die digitale Veröffentlichung. Ende Mai feiert Paul Weber den Headline-Tourabschluss in Berlin, nachdem bereits vier Shows in anderen Städten im März gespielt wurden (u.a. ausverkauft in Köln). Geboren und aufgewachsen in Köln, stehen Paul Weber und seine Gitarre für all das, was deutschsprachige Musik so wichtig macht: Geschichten, die es zu erzählen gibt. Vom Heranwachsen irgendwo zwischen dem Verfall des Wiederaufbaus, den endlosen Sommern mit Nächten länger als Tagen und der ganz großen Liebe, die so nah ist, aber doch für immer unerreichbar bleibt. „Namen in Beton“ erschien am 19. Mai 2023 via The Orchard.
Für seine gerade mal 25 Jahre, die Paul nun alt ist, hat er schon ziemlich was erlebt, im sogenannten Pop-Biz. Eine Supportshow in der ausverkauften Tollwood-Music Arena für Adel Tawil etwa. Ein damals 20-jähriger, der einzig mit seiner kraftvollen Stimme und seiner Gitarre über 5.000 Leute begeisterte. Oder diverse Auftritte im Vorprogramm der Sportfreunde Stiller, wenn diese auf Clubtour waren. Ganz abgesehen von den sommerlichen Strandkorb-Konzerten, der er für Culcha Candela eröffnete, mit denen er darüberhinaus seinen Song „Somma“ zusammen veröffentlichte…
Bliebe noch sein legendärer Auftritt auf dem Campingplatz des abgebrochenen 2022er PULS-Open Airs und ein paar Tage später, als er wieder vor tausenden von Menschen beim „Münchner Sommernachtstraum“ den Abend für seine Freund von Culcha Candela und Silbermond eröffnete… Davor, währenddessen und danach war er immer wieder fleißig im Studio zugange und produzierte mit prominenten Tüftlern wie Kraans de Lutin (Seeed, Tim Bendzko, Kerstin Ott u.a.), Jens Schneider (Joris, Max Giesinger, Wincent Weiss u.a.), Martin Haller (Esther Graf, Lotte u.a.) und Oli Zülch (The Notwist, Die Ärzte, Granada u.a.). Sein melodiöser, tanzbarer Elektropop schien wie geschaffen für die Charts und die Top 40-Radios, denn eines war klar: Fans von Mark Forster über LEA und Clueso bis hin zu Philipp Poisel und Lotte könnten gar nicht anders, als Paul zu feiern. Nun ja, wie das halt dann immer auch so ist mit dem „Könnte“. Es kam anders… Paul hat sich zu viel vorgenommen, lebte vorübergehend in Berlin, verkrampfte, verkopfte und wollte es mit aller Gewalt wissen, wie sich das anfühlt, als „Popstar“. Blöd nur, dass er dabei etwas aus dem Gleichgewicht geriet, seinen inneren Kompass und sich somit selbst aus den Augen und Ohren verlor. Und der Paul, den viele so liebten, blieb gewissermaßen auf der Strecke… Sein Herz, das nämlich des gefühlvollen Singer/Songwriters und des charmanten Alleinunterhalters, hat er jetzt, nach einer kreativen Pause inklusive einer längeren Reise durch Australien wieder entdeckt. Es war ein schmerzlicher Prozess, mit Tränen und Wutausbrüchen, aber auch mit vielen versöhnlichen Momenten, mithin also auch ein reinigender, einer, der ihm Zeichen gesendet hat, und ihm einen Weg aufzeigte, zurück zu sich selbst. Here we go: Paul is back! Mit all seinen Schlawinereien, dem Schalk im Nacken, aber eben auch jeder Menge Power, Emotionen und Gefühlen. Und so dürfen sich jetzt jung und alt wieder auf ihren Paul freuen, den Paul, der gereift ist, der sein bisheriges Musikerdasein reflektiert hat, und einzig mit seiner kraftvollen Stimme und seiner Gitarre die Herzen wieder im Sturm nimmt. |