1. Wann hast Du deinen ersten eigenen Song geschrieben?
Tatsächlich habe ich mich am „Songwriting“ schon als Kind probiert – also mit ca. 11. Aber die offizielle Antwort lautet wohl eher: Im Alter von 25 Jahren. Da habe ich meinen ersten Song (auf Englisch) geschrieben, der komplett mit Band arrangiert und dann auch live von uns gespielt wurde. 2. Wie sieht der kreative Prozess beim Songwriting bei Dir aus? Da gibt es nicht den einen festen Weg. Manchmal kommt mir zuerst eine Melodie in den Kopf, manchmal eine Textzeile, die mich nicht loslässt – das dient dann als erste Grundlage. Was aber auf jeden Fall immer dazu gehört, ist das ständige Festhalten von Ideen. Mein Handy ist sozusagen meine musikalische Schatzkammer. Dort sammle ich vor allem Sätze, Wörter und Sprüche, aber auch Gesangs-Snippets, die ich verschiedenen Kategorien/Themen zuordne. Darauf greife ich dann gerne zurück, um eine neue Songidee zu finalisieren. Was meine Inhalte betrifft könnte man sagen: Das Leben ist meine Inspirationsquelle. Alle Songs haben ihren Ursprung in Situationen, Emotionen, Ängsten und Freuden, die mir im Alltag begegnen. Ich verarbeite sehr viel mit Musik und kann meine Gefühle darüber oft besser ausdrücken – noch viel mehr, seitdem ich deutsche Musik mache. Einen Song zu schreiben ist für mich ein bisschen wie ein gutes Gespräch mit der besten Freundin oder dem besten Freund. Man fühlt sich danach befreit! 3. Was sind Deiner Meinung nach Elemente einer Hit-Single? Für mich gibt es da nicht DIE goldene Regel, weil Musik ja reine Geschmackssache ist, wie wir alle wissen. Da ich es selbst liebe mit Worten zu malen, catchen mich kreative Texte wahrscheinlich besonders. Was den Rest wie Melodie, Stimme, Arrangement und Soundauswahl betrifft: Ich glaube, man muss es einfach fühlen und sich damit identifizieren können. Ich frage mich bei Songs oft, ob sie für mich gut als Soundtrack in einer Serie oder einem Film funktionieren würden. Wenn man das bejahen kann, haben Sie meiner Meinung nach auf jeden Fall absolutes Hitpotential! 4. Was denkst Du über den deutschen Musikmarkt? Da ich selbst erst im Jahr 2020 mit dem Songwriting auf Deutsch angefangen habe, ist er für mich persönlich besonders in den letzten Jahren immer präsenter geworden. Schaut man sich auf Social Media und Co. um, wird dieses Empfinden bestätigt. Ich habe zwar vorher auch deutsche Musik gehört, aber nie explizit darauf geachtet, wie viele gute (oft leider unbekannte) deutschsprachige Künstler es gibt. Positiv ist also die steigende Beliebtheit im Allgemeinen, aber es wäre aber natürlich schön, wenn man Newcomern (besonders im Radio!) mehr Aufmerksamkeit schenken würde. Das gilt auch für die Frauenquote in der Musikbranche, die leider immer noch viel zu gering ist. 5. Welche Message willst Du mit Deinen Songs vermitteln? Mich persönlich berühren immer die Lieder am meisten, in denen ich mich selbst wiederfinde. Wenn ein Song das schafft, hat er echte Superkräfte. Ich fühle mich dadurch verstanden und er gibt mir beispielweise selbst bei einem Heartbreaksong das Gefühl, nicht die einzige zu sein, der es gerade so geht. Genau das möchte ich auch bei den Menschen mit meiner Musik erreichen. Sie soll Begleiter und Soundtrack für´s Leben sein – egal in welcher Situation. 6. Wer ist Dein größtes musikalisches Vorbild? Für mich gibt es da nicht die eine Person. Mein Musikgeschmack ist sehr breit gefächert und dadurch ziehe ich meine Inspiration automatisch aus verschiedenen Musikrichtungen. Das gilt auch für die Vorbilder. 7. Gibt es einen Song von Dir auf den Du besonders stolz bist? Möchtest Du uns die Hintergrundgeschichte zu dem Track erzählen? Bianca Hauert: „Daneben benehmen“ ist meine erste voll ausproduzierte Single gewesen, die ich Anfang 2021 veröffentlicht habe. Der Song ist in der tiefsten Corona-Zeit entstanden – als man nur in seinen eigenen vier Wänden gefangen war: Keine Partys, keine Konzerte, keine legendären Abende mit Freunden, die in die Geschichte eingehen. Er handelt von der Sehnsucht nach all dieser Leichtigkeit und hat vielen Menschen aus der Seele gesprochen, denke ich. Mittlerweile konnte ich damit die 100.000-StreamMarke auf Spotify knacken und es gab sogar diverse Zeitungsartikel und einen Bericht im TV darüber. 8. Wenn Du dir jemanden aussuchen könntest, mit wem würdest Du gerne einmal einen Song zusammen produzieren? Mit Billie Eilish und ihrem Bruder Finneas Baird O’Connell – dieses Duo ist für mich unschlagbar, was neue Soundtrends und Stile angeht. Ich liebe es, wenn ich einen Song das erste Mal höre und denke „das hat es so irgendwie noch nie gegeben“. Genau das schaffen die beiden immer wieder auf´s Neue. 9. Hast Du neben der Musik noch Zeit für andere Hobbies? Nicht immer so viel, wie ich es mir vornehme, aber ja. Neben der Musik ist Fitnesstraining für mich ein wunderbares Ventil, das für Ausgleich sorgt. Selbstverständlich dürfen aber auch dabei gute Songs nicht fehlen. Ganz nach dem Motto: Kopfhörer rein. Musik an. Welt aus. 10. Auf was können wir uns 2023 von Dir noch freuen? Einen Songrelease wird es sicherlich noch geben, allerdings wird der Fokus in den kommenden Wochen und Monaten auf dem Proben liegen. Seit Kurzem steht eine feste Band hinter mir (bestehend aus Keys, Gitarre, Bass und Drums). Wir sind dabei ein wunderschönes Liveset zusammenzustellen, um im nächsten Jahr dann hoffentlich diverse Bühnen zu erobern. |